Chianti: ein Wein, eine Region und eine gemeinsame Leidenschaft
Die Landschaft mit sanften Hügeln ist mit Weinbergen überzogen, wo aus dem Schatten der hohen und schlanken Zypressen hin und wieder ein Bauernhaus herausragt.
Das Chianti-Gebiet im Herzen der Toskana ist einer jener Orte, die man sich zwar vorstellen kann, jedoch nie richtig begreift, bevor man sie nicht mit eigenen Augen gesehen und erlebt hat.
Hier steht die Natur im Einklang mit den Orten, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint: Antike und unglaublich gut erhaltene Ortschaften verschmelzen mit der eindrucksvollen Natur, die einzigartige Lebensmittelprodukte hervorbringt und dieses Stück Erde fruchtbar macht, das auf der ganzen Welt für seine zahlreichen kulinarischen Traditionen bekannt ist.
Die Geburt eines Weines, der dazu bestimmt war, zur Legende zu werden.
Fällt der Name „Chianti“, denkt man sofort an eine wunderschöne Gegend, aber auch an einen edlen Wein, der nach antikem Wissen und unter Einhaltung der strengen Vorschriften der Produktspezifikation erzeugt wird.
Das Gebiet blickt auf eine uralte Weinbaugeschichte zurück, denn bereits in etruskischer Zeit wurde in dieser Gegend Wein erzeugt. In ersten Aufzeichnungen aus dem 13. Jahrhundert wird der Name „Chianti“ nicht nur mit dem Gebiet in Verbindung gebracht, sondern auch der erzeugte Wein erwähnt. Diese Aufzeichnungen bezogen sich auf die damalige Chianti-Liga (ital. Lega del Chianti), die in Florenz gegründet wurde, um die verwaltungsrechtlichen Beziehungen mit den Weinbauern zu regeln, die einen Rotwein auf der Basis von Sangiovese-Trauben erzeugten. (Quelle: Winenews)
Die Region des klassischen Chianti-Weins war weltweit das erste Weinanbaugebiet, dessen Grenzen durch einen Erlass des Großherzogs der Toskana, Cosimo III., im Jahr 1716 gesetzlich festgelegt wurden. Eine vorrangige Stellung, die der Region und dem weltberühmten Wein auch heute noch Prestige und einen einzigartigen Charakter verleiht. Es ist kein Zufall, dass die Toskana von vielen Menschen auf der Welt auch oft als Chiantishire bezeichnet wird. (Quelle: Winenews)
Verwirrung um den Wein und die Bezeichnungen des Chianti
Im Jahr 1967 wurde dem Wein die kontrollierte Ursprungsbezeichnung „Chianti“ (DOC) zuerkannt. Weinen, die von spezifischen Anbauflächen stammen, dürfen seit 1984 die kontrollierte und garantierte Ursprungsbezeichnung (DOCG) tragen. (Quelle: Produktspezifikation)
In den darauffolgenden Jahren nahm jedoch die Verwirrung zwischen den lokalen Rotweinen und dem Chianti immer mehr zu, sodass es zu echten Handelskonflikten kam. Deshalb gründete eine Gruppe von Erzeugern im Jahr 1924 in der Gemeinde Radda in Chianti das Konsortium zum Schutz des Weins mit dem Namen „Chianti“, um das Erzeugnis zu schützen und die Weiterentwicklung im Erzeugungsgebiet des „Chianti Classico“ innerhalb der 1716 umrissenen Grenzen zu fördern. (Quelle: Schutzkonsortium des Weins mit dem Namen Chianti Classico)
Als offizielles Symbol des neu gegründeten Konsortiums wurde 1927 der bereits bekannte schwarze Hahn auf goldenem Grund gewählt.
Später stellte man fest, dass es einen weiteren großen Unterschied zwischen den Weinen mit dem Namen „Chianti“ gab. Es folgten jahrelange Rechtsstreitigkeiten um den einzigartigen Charakter und den Unterschied zwischen dem „Chianti Classico“ und dem reinen „Chianti“ und den anderen, in der Toskana erzeugten Weinen.
1932 wurden schließlich 7 Chianti-Teilgebiete festgelegt, mit denen genauso viele Weinanbaugebiete abgegrenzt werden. Daher darf nur der edlere und strengeren Regeln unterliegende Chianti-Wein auch als „Chianti Classico“ bezeichnet werden.
Im Jahr 1987 wurde dann das Konsortium zum Schutz des „Chianti Classico“ gegründet, das getrennt vom Schutzkonsortium des Chianti-Weins tätig ist. Das Symbol des schwarzen Hahns wurde jedoch dem neu gegründeten Konsortium mit dem edleren Wein überlassen.
Die Weinsorten des Chianti stimmen mit den Rebsorten überein, die zu dessen Erzeugung verwendet werden: Sangiovese, Canaiolo, Trebbiano, Malvasia Bianca, Sauvignon und Merlot. (Quelle: Produktspezifikation)
Der Traubenanteil kann hingegen von Wein zu Wein variieren. Die Rebsorte Sangiovese ist und bleibt allerdings der unumstrittene Protagonist, deren Trauben zur Erzeugung von reinsortigen Weinen oder in unterschiedlichen Anteilen verwendet werden, wobei der erzeugte Wein mindestens zu 75% aus Sangiovese-Trauben bereitet werden muss. (Quelle: Produktspezifikation)
Der schwarze Hahn als Symbol des Chianti
Der berühmte schwarze Hahn ist ein Symbol, dessen Ursprung auf eine ungewöhnliche Legende zurückgeht.
Erzählungen zufolge konnten die beiden Republiken Florenz und Siena ihre Rivalitäten nicht beilegen und keine Einigung über die jeweiligen Grenzen finden. Daher beschlossen sie, den Streit durch einen Wettbewerb beizulegen: Beim ersten Hahnenschrei sollte jeweils ein Reiter von Siena und Florenz zur anderen Stadt galoppieren. An der Stelle, an der die beiden Reiter aufeinandertreffen würden, sollte die neue Grenze verlaufen.
Den Florentiner gelang es, den Wettstreit mit einer List zu gewinnen: Sie fütterten ihren kleinen schwarzen Hahn am Abend nicht mehr, der dann am nächsten Tag noch vor der Morgendämmerung krähte, sodass der Florentiner Reiter eher aufbrechen und einen größeren Teil der Strecke hinter sich lassen konnte als der Reiter aus Siena.
Die beiden Reiter trafen dann in der Nähe der Burg von Fonterutoli nur wenige Kilometer von Siena entfernt aufeinander, wo Florenz und Siena schließlich die Verträge unterzeichneten und die Grenze zwischen den beiden Republiken in der Nähe der Ortschaft Castellina festgelegten.
So wurde der schwarze Hahn zum Symbol des Schutzkonsortiums des „Chianti Classico“, das noch heute auf allen Flaschen aufgedruckt ist und für die Authentizität des klassischen Chianti-Weins zeugt. (Quelle: Schutzkonsortium des Weins mit dem Namen Chianti Classico)
Chianti und Frescobaldi: zwei Namen, die eine starke Liebe verbindet.
Chianti ist nicht nur der Name eines Weins oder einer Region: Er zeugt für unsere Geschichte, unser Wissen und unsere Heimat. Ein Ort, der den Weinbauern über Jahrhunderte hinweg große Genugtuung verschafft hat und weltweit zum begehrten Sinnbild für ein ersehntes Fleckchen Erde geworden ist.
Dank der verschiedenen Anbauflächen und Weingüter legt die Familie Frescobaldi seit jeher Augenmerk auf die Vielfältigkeit ihrer Chianti-Weine, wobei sich die sensorischen Noten je nach Anbaugebiet und Klimabedingungen unterscheiden.
Die berühmte antike Festung „Castello di Nipozzano“ und historischer Sitz der Familie liegt inmitten des prestigeträchtigen Terroirs im Teilgebiet Chianti Rufina an einem Berghang, der auf das Flusstal des Arno zeigt. Hier wird der Chianti Rufina aus der kleinsten Unterzone des Weinanbaugebiets erzeugt.
Das Weingut Perano in der Gemeinde Gaiole in der Nähe von Siena liegt hingegen in einem der Gebiete, die sich besonders für den Weinanbau und die Erzeugung des „Chianti Classico“ eignen. Aus dieser Gegend kommen mehrere Weinsorten des klassischen Chianti-Weins, deren Erzeugung nach generationsübergreifendem Wissen und strengen Vorschriften erfolgt. Ein magischer Ort mit steil abfallenden Weinbergen, hervorragender Lage und optimalen Böden, der elegante Weine mit intensiven Fruchtaromen hervorbringt.
Das zwischen den sanften Hügeln des Pesa-Tals gelegene Weingut Castiglioni erzeugt stattdessen einen Chianti-Wein mit kontrollierter und garantierter Ursprungsbezeichnung (DOCG), der im Mund weich und angenehm fruchtig schmeckt und sich durch seinen starken Charakter auszeichnet. Seine Eigenschaften verdankt er dem vielfältigen Terroir, dem milden Klima und der frischen Brise, die vom Tyrrhenischen Meer hinüberweht.
Das Weingut Castiglioni, das sich bereits seit dem 11. Jahrhundert in Familienbesitz befindet, ist das Zentrum, in dem die Weinproduktion der Familie Frescobaldi im Jahr 1300 ihren Anfang nahm, die seitdem Erfolgsgeschichte schreibt.
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